DMM der Schüler 2016
Interessantes
Deutsche Mannschaftsmeisterschaften der Schüler 2016
Platz 11 bei unglücklichem Turnierverlauf
Mit einem großen Anhang und voller Optimismus wurde die Reise zu den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften der Schüler in den Schwarzwald, nach Sulgen angetreten. Aber bereits einige Tage zuvor der erste Wehrmutstropfen für unsere Mannschaft, als fest stand, dass Elias Weidner, einer der Leistungsträger verletzungsbedingt nicht mitfahren konnte. Der nächste Hammer: Unser Gastringer Fabio La Carruba hatte für die Gewichtsklasse bis 76 kg vier Tage zuvor noch über 5 Kilo zu viel auf den Rippen. Die bange Frage war: Würde er dieses Übergewicht in vier Tagen auf das geforderte Limit reduzieren können und wenn ja, wie würde sich das Abtrainieren auf seine Leistungsfähigkeit auswirken. Es sei vorweggenommen: Fabio wurde bei dieser Meisterschaft zur tragischen Figur, nachdem er in einem kaum zu vergleichenden Akt der Selbstdisziplin die Gewichtsreduzierung tatsächlich schaffte, dann aber im entscheidenden Kampf gegen Riegelsberg grob benachteiligt wurde.
Aber nun zunächst der Reihe nach. Mit einer Rekordbeteiligung von 18 Mannschaften hatte der KSV Tennenbronn in der Kreissporthalle Sulgen die Meisterschaft vorbildlich ausgetragen. Thomas Reinshagen stellte sich der Verantwortung und übernahm den Part für uns auszulosen. Das Losglück war uns leider nicht hold. Und es hätte nicht viel schlimmer kommen können. Tommy loste uns in den Pool A, zusammen mit dem Titelverteidiger KSV Neuss und dem KV Riegelsberg. In Pool B hingegen konnte der Ausrichter, der KSV Tennenbronn im Schongang alle Kämpfe mit klaren Erfolgen abspulen und somit locker ins Finale einziehen.
Bereits in der ersten Runde musste der KV Riegelsberg die Übermacht von Neuss anerkennen und verlor sehr deutlich, wie nicht anders zu erwarten war. Unseren ersten Kampf gewannen wir mit 24:11 gegen Aichhalden sehr souverän. Bereits nach der ersten Runde war für viele Insider klar, dass die vier stärksten Mannschaften des Turniers die Teams aus dem Saarland (Riegelsberg und Hüttigweiler), sowie der KSV Neuss und der KSV Tennenbronn waren. Aber in Pool A würde ein favorisiertes Team auf der Strecke bleiben müssen. Dass dies nun ausgerechnet unsere Mannschaft sein werden würde, kann man im Nachhinein wirklich nur als Pech bezeichnen.
In Runde zwei kam es dann zum innersaarländischen Duell zwischen Riegelsberg und unserer Mannschaft. Im zweiten Kampf dieser Begegnung standen sich Fabio La Carruba und Justin Heyer gegenüber. Heyer war hier favorisiert, da er in seiner Paradedisziplin –Freistil- antreten konnte. Bereits in Runde 1 sahen viele Fans in einer Aktion unseres Ringers den Riegelsberger Akteur auf beiden Schultern liegen; dies sah der Unparteiische ebenso, bekam aber von keinem seiner beiden Kollegen im Dreierkampfgericht eine Zustimmung, sodass es nicht zum vorzeitigen Sieg unseres Ringers kam. Scheinbar sicher führte Fabio überraschend gegen den starken Heyer eine Minute vor Kampfende mit 11:2. Dann geschah das Unfassbare und Heyer packte mit seinem Spezialgriff, der Beinschraube, unseren Ringer und nahm diesem in nur einer Minute 24 Punkte ab, sodass er als überlegener Punktsieger von der Matte ging. Blankes Entsetzen bei unserer Mannschaft, den Betreuern, Trainern und den mitgereisten Fans. Natürlich wurde lautstark wegen dem nichtgegebenen Schultersieg protestiert; aber es half alles nichts. Als wir diesen Mannschaftskampf bereits nach diesem unseligen Kampf als verloren glaubten, wuchsen Gleb Titov, Mathis Jochum, Luca Taibi, Jan Wolfanger und Fabio Strazzuso regelrecht über sich hinaus und erzielten zum Teil überraschende klare Erfolge. Vor dem zweitletzten Kampf, führten wir mit 17: 12. Die Last ruhte nun auf Robin Schröck, der mit Nils Neumann einen unbequemen aber durchaus schlagbaren Gegner (so dachten alle) hatte. Es war auch zu diesem Zeitpunkt klar, dass im letzten Kampf Riegelsberg mit einer 4er Wertung abschließen würde. Und so lagen die Hoffnungen bei Robin Schröck. Leider kam Robin in diesem Kampf mit seinem Gegner überhaupt nicht zurecht und er verlor klar nach Punkten, was letztendlich den Mannschaftssieg für Riegelsberg bedeutete. Hätte Fabio La Carruba seinen Schultersieg verdientermaßen bekommen, wäre Hüttigweiler als Sieger in diesem innersaarländischen Duell von der Matte gegangen. Sportlich gesehen muss aber auch gesagt werden, dass Riegelsberg nicht unverdient diesen spannenden Kampf gewonnen hatte, denn auch bei uns waren zwei Ergebnisse (Schultersiege) Überraschungserfolge, die nach dem Kampfverlauf so nicht erwartet werden konnten.
Dann der nächste Schock. Bereits in Runde 3 standen wir dem Favoriten KSV Neuss gegenüber, wo eine erwartete klare Niederlage das vorzeitige Aus für unsere Mannschaft bedeutete. Viele Fans, auch von außerhalb, fanden tröstende Worte für uns (z.B. „Hüttigweiler hatte es nicht verdient auszuscheiden“), die uns im Moment des Ausscheidens aber nicht wirklich trösten konnten.
Und dennoch muss das Turnier im Ganzen betrachtet, als Erfolg gewertet werden. Unsere Mannschaft war die jüngste Mannschaft, die dort auf der Matte stand. Gerade in dem Altersbereich zwischen 12 und 14 Jahren macht ein Altersunterschied von 2 Jahren leistungsmäßig gesehen, zum Teil sehr viel aus. Die Kameradschaft unserer Kinder und Jugendlichen bei diesen Meisterschaften war vorbildlich. In der Jugendherberge, die unser Jugendleiter Peter Jochum mitten im Schwarzwald, weit abgelegen von Ortschaften, gefunden hatte, war hervorragend. Sowohl Fans, als auch unsere Akteure saßen lange zusammen und genossen das selbst zubereitete Abendessen, das von unserem „Spitzenkoch Mario Blaumeiser“ meisterlich zubereitet worden war. Die Kids fanden es als selbstverständlich die Tische zu decken und nach dem Essen auch wieder abzuräumen. So verbrachten insgesamt 55 angereiste Hüttigweiler' in der wunderschönen Jugendherberge einen unvergessenen Abend.
Ein ganz besonderes Dankeschön möchte der ASV 08 Hüttigweiler und der Förderverein, aber insbesondere unsere Jugendabteilung allen Freunden und Gönnern sagen, die durch Geld- und auch Sachspenden in einem sehr hohen Maße dazu beigetragen haben, dass diese Meisterschaft für alle ein nachhaltiges positives Erlebnis bleiben werden wird.
Es sei am Rande erwähnt, dass Riegelsberg letztendlich die Bronzemedaille sehr sicher erkämpfte. Natürlich hätten wir auch diese Platzierung erkämpfen können, wenn wir den Kampf gegen Riegelsberg gewonnen hätten. Aber im Sport ist vieles nicht immer gerecht und so gratulieren wir fair und sportlich unseren Freunden aus Riegelsberg für den erkämpften 3. Platz.
